Oximeter: So funktioniert die Messung – und wann die Werte aufhorchen lassen

Oximeter: So funktioniert die Messung – und wann die Werte aufhorchen lassen




Ein Pulsoximeter ist kompakt, leicht zu bedienen und liefert in Sekunden Hinweise zur körperlichen Verfassung. Ob zuhause, im Verein oder im Betrieb: Das kleine Gerät misst zwei entscheidende Parameter und hilft Laien, Situationen besser einzuschätzen – ohne medizinischen Fachjargon.

Wie funktioniert ein Oximeter?

Das Oximeter wird meist am Finger befestigt. Es sendet Licht durch das Gewebe und misst, wie viel davon absorbiert wird. Aus dieser Differenz berechnet das Gerät die Sauerstoffsättigung (SpO₂) – also wie viel Prozent des Hämoglobins mit Sauerstoff beladen sind – und zeigt gleichzeitig die Pulsfrequenz an. Moderne Geräte sind dadurch ideal für den Erste-Hilfe-Einsatz durch Laien: schnell, non-invasiv und gut lesbar.

Welche Werte zeigt das Oximeter – und was bedeuten sie?

1) Sauerstoffsättigung (SpO₂)

  • Normalbereich: 95–100 %
    (vgl. Mayo Clinic, NCBI Bookshelf)
  • < 94 %: Hinweis auf mögliche Atem- oder Kreislaufprobleme, engmaschig beobachten.
  • 90–92 %: zeitnahe ärztliche Abklärung veranlassen.
  • ≤ 90 %: Notfall – sofort 112 anrufen.

2) Pulsfrequenz (Herzschläge pro Minute)

  • Normalbereich in Ruhe: 60–100 bpm
    (vgl. American Heart Association)
  • < 60 bpm ohne Training und mit Schwäche/Schwindel: ärztlich abklären.
  • > 100 bpm in Ruhe und Symptome wie Brustschmerz, Atemnot oder Schwindel: Notfall – 112 wählen.

Wann ist ein Oximeter besonders nützlich?

  • Bei Atemnot oder Infekten: SpO₂ liefert Hinweise, ob genügend Sauerstoff aufgenommen wird.
  • Im Sport & Verein: Belastung besser einschätzen; Warnsignale (z. B. ungewöhnlich niedrige Sättigung) erkennen.
  • Im Betrieb & Zuhause: Schnelle Orientierung, besonders bei Menschen mit bekannten Herz-/Lungenerkrankungen.

Wichtig: Das Oximeter liefert Entscheidungsstützen – ersetzen kann es Beobachtung und Einschätzung des Gesamtzustands nicht.

Grenzen der Aussagekraft

  • Kein Diagnosegerät: Es zeigt Werte, erklärt aber nicht automatisch die Ursache.
  • Messfehler sind möglich: kalte Hände, Bewegung, starkes Umgebungslicht oder dunkler Nagellack können Ergebnisse verfälschen. Hinweise zu Limitationen finden sich u. a. im NCBI Bookshelf.
  • Gesamtbild zählt: Bewusstsein, Atmung, Hautfarbe, Schmerzen und Verlauf immer mitbeurteilen.

Wann Sie sofort handeln sollten

MesswertEmpfohlene Reaktion
SpO₂ ≤ 90 %Sofort Notruf (112) – akute Gefahr.
SpO₂ 90–92 %Dringend ärztlich abklären; engmaschig überwachen.
Puls < 60 bpm mit SymptomenÄrztliche Abklärung erforderlich.
Puls > 100 bpm in Ruhe mit SymptomenNotfall – 112 wählen (vgl. Cleveland Clinic).

Praxis-Tipps für zuverlässige Messungen

  • Warme, ruhige Hand; Finger ruhig halten.
  • Kein Nagellack auf dem Messfinger; Sensor korrekt aufsetzen.
  • Messung 10–20 Sekunden stabil halten und Trend beobachten, nicht nur Einzelwert.

Checkliste „Technik für Zuhause & Betrieb“

Für einen schnellen Überblick über sinnvolle Geräte, Lagerung und Wartung stellen wir eine kompakte Checkliste bereit. Solange kein Download verfügbar ist, senden wir sie gern per E-Mail zu.

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Weiterführende, fundierte Quellen